Deine Angst: Feind oder Freund?

März 17, 2025

In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du mit deiner inneren Angst in Kontakt treten und sie besser kennenlernen kannst. Dabei meine ich nicht die natürlichen Ängste, die uns als Warnsignale dienen (Urinstinkte) und uns davor schützen, unser Leben leichtfertig aufs Spiel zu setzen.

Hier geht es um die Angst in dir, die irgendwann in deinem Leben entstanden ist und dich seither begleitet.

Du erfährst in diesem Beitrag

  • Welche Fragen du stellen solltest, um deine Angst zu verstehen.
  • Wie du mit deiner inneren Angst in Kontakt treten und sie kennenlernen kannst.
  • Wie du konkret mit deiner inneren Angst in Verhandlung gehen kannst.

Wer kennt sie nicht… 

  • Verlustangst
  • Existenzangst
  • Angst vor dem Versagen
  • Angst vor Veränderungen
  • Angst vor neuen Situationen
  • Angst vor Einsamkeit
  • Angst, nicht gut genug zu sein
  • Angst, nicht liebenswert zu sein
  • Angst, nicht gesehen zu werden
  • Angst, die Kontrolle zu verlieren
  • Angst, anderen zur Last zu fallen
  • Angst, aus seiner Komfortzone zu treten
  • Angst, ausgelacht zu werden 
  • Angst, sich anderen so zu zeigen, wie man ist
  • Angst vor der eigenen wahren Größe
  • Angst vor den eigenen Gefühlen und Gedanken

Diese Liste ließe sich unendlich weiterführen. Denn Angst hat viele Gesichter und zeigt sich in unterschiedlichen Gewändern.

Wenn du dir die oben genannten Ängste ansiehst, wird dir vielleicht klar, dass es sich hier nicht um eine konkrete Bedrohung für dein Leben handelt. Die Angst ist auf materieller Ebene nicht greifbar oder sichtbar, sondern nur ein Gefühl, eine Emotion. Dennoch hat sie enorme Macht über uns – weil wir ihr diese Macht geben. Bedenke: Niemand anderes als du selbst gibt ihr Raum.

Ja, das Umfeld oder die Gesellschaft können gezielt oder unbewusst Ängste verstärken. Doch am Ende bist du es, der entscheidet, ob du dich von ihr bestimmen lässt oder nicht.

Hierzu eine Metapher: Andere können bewusst oder unbewusst deine Angst wie ein wildes Tier aus seinem Dickicht hervorlocken und füttern. Doch das ist nur möglich, weil du es zulässt.

Woher kommt diese Angst?

Die Angst in uns entsteht durch eine Vielzahl von Faktoren, darunter:

  • Persönlichkeitsstruktur
  • Prägungen aus der Kindheit
  • Konditionierungen
  • Erlebnisse und Erfahrungen
  • Traumata
  • Umfeld
  • Gesellschaftliche Normen und Erwartungen

Wenn sich Urängste mit gesellschaftlichen Erwartungen vermischen, kann dies eine gefährliche Kombination werden – oft lähmender als jede reale Bedrohung.

Viele Menschen lassen sich von ihren Ängsten im Alltag blockieren. Sie sabotieren ihre persönliche Entfaltung, weil sie sich nicht bewusst mit ihren Ängsten auseinandersetzen. Dabei ist es fast unmöglich, sich der Konfrontation mit seinen Ängsten dauerhaft zu entziehen.

Für viele erscheint ihre Angst als ein Feind. Doch in Wahrheit ist sie ein Teil von dir – eine Illusion, die du selbst erschaffen hast.

Was dir konkret weiterhelfen kann

Jeder Mensch ist einzigartig, ebenso seine Ängste. Dennoch gibt es einige bewährte Wege, um sich der Angst bewusst zu werden und sie zu transformieren.

Ganz nach dem Motto „Erkennen. Erfahren. Erleben.“ lade ich dich dazu ein, deiner Angst gegenüberzutreten, mit ihr in Kontakt zu treten und ihr Raum zu geben.

Wie wäre es, wenn deine Angst nicht mehr dein Feind, sondern dein Freund wäre?

Möchtest du dich nicht länger von deiner Angst dominieren lassen?
Möchtest du ihr die Aufmerksamkeit schenken, die sie verdient – so wie einem langjährigen Begleiter, der dich besser kennt als jeder andere?
Möchtest du dein Leben selbstbestimmt in die Hand nehmen?

Dann lade ich dich zu einer kleinen Übung ein.

Eine Übung zur bewussten Begegnung mit deiner Angst

Nimm dir einen ruhigen Moment für dich alleine, ohne abgelenkt zu werden. Atme ein paar Mal tief ein und aus und lenke deine Aufmerksamkeit zu dir nach Innen. Stelle dir dann die folgenden Fragen und lasse die Antworten einfach erscheinen ohne angestrengt nachzudenken. Die Antworten können in Form von Bildern, Gefühlen, Worten oder Erinnerungen erscheinen. Nimm dabei wahr, welche Antwort dir als erstes in den Sinn kommt. 

Die Fragen an dich:

  • Wovor hast du wirklich Angst?
  • Wie zeigt sich diese Angst in deinem Körper und in deinen Emotionen?
  • Was wäre das Schlimmste, das passieren könnte?
  • Gibt es deine Ängste auch in deinem Umfeld, wie z.B. in der Familie? Erkennst du (wiederkehrende) Muster? 
  • Wenn deine Angst eine Gestalt oder Form hätte – wie würde sie aussehen?

Ich lade dich ein, dich im nächsten Schritt mit deiner Angst tiefer auseinanderzusetzen und diese näher kennenzulernen.

Verbinde dich im ruhigen Moment mit deiner Angst. Schließe dafür die Augen und nimm ein paar tiefe, entspannte und lösende Atemzüge. Erlaube dir innerlich, mit deiner Angst in den Austausch zu gehen. Bitte sie, dir zu erscheinen – ganz gleich in welcher Form, Farbe oder Gestalt. Begegne ihr dabei wohlwollend und freundlich. Teile ihr mit, dass du sie gerne kennenlernen möchtest.

Sobald du sie wahrnehmen kannst, frage sie:

  • Was möchte sie an deiner Seite bewirken? Welche Aufgabe hat sie?
  • Wann ist sie bei dir entstanden?
  • Ist es wirklich deine Angst, oder hat sie dir jemand mitgegeben?
  • Falls sie nicht deine ist: Woher stammt sie?
  • Was braucht sie, um in den Hintergrund treten zu können oder ihre Aufgabe zu wandeln, um dir gar zu helfen?
  • Kannst du es für sie tun oder hat sie noch Bedenken?

Tausche dich mit deiner Angst aus. Lasse es sie wissen, ob du es für sie tun kannst.
Und verabschiedet euch in einer friedvollen Einigung.

Solltest du nicht direkt klare Antworten erhalten, bitte deine Angst darum, sich dir deutlicher zu zeigen.

Falls du Schwierigkeiten hast, mit deiner Angst in Kontakt zu treten, wiederhole die Übung entspannt und ohne Druck. Es kann sein, dass innere Widerstände oder dein Verstand sich anfangs noch querstellen – besonders, wenn du diese Art der inneren Arbeit noch nicht kennst. Doch sei gewiss: Jeder kann diese Verbindung herstellen, auch sogenannte „Kopfmenschen“.

Du möchtest Unterstützung auf deinem Weg?

Manchmal kann es hilfreich sein, sich begleiten zu lassen, um den eigenen Ängsten wirklich auf den Grund zu gehen.

Falls du dich intensiver mit deiner Angst auseinandersetzen möchtest, begleite ich dich gerne auf deinem Weg. Buche ein kostenloses Erstgespräch und wir schauen gemeinsam, wie ich dich unterstützen kann.

Ich wünsche dir den Mut, deiner Angst bewusst zu begegnen – und sie vom Feind zum Freund zu machen.



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